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Die Werra

Die Werra ist knapp 300 km lang. Sie windet sich durch Thüringen, Hessen und Niedersachsen, bevor sie mit der Fulda zur Weser zusammenfließt. Ihren  Ursprung hat sie hoch droben an der Nahtstelle zwischen Thüringer Wald und Schiefergebirge - in Siegmundsburg und Fehrenbach. 

Die Werra und ihre Bedeutung für die Orte
Mihla, Ebenshausen und Frankenroda

Unsere Orte Mihla und Buchenau sowie Ebenshausen und Frankenroda liegen direkt an der Werra - am sogenannten „Werraknie". Hier prallen Werra und Höhenzug aufeinander. Imposante Naturkulissen sind dadurch im Laufe der Jahrtausende im wildromantischen Werradurchbruchstal entstanden.

Klippen bei Frankenroda

Klippen bei Probstei Zella - Frankenroda

 

Frankenroda zählt zu den ältesten Siedlungen im Werragebiet. In einer zwischen 780 und 802 zusammengestellten Urkundensammlung des Klosters Fulda erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Melach". Der Name bedeutet "eine Stelle am Wasserlauf, an der durch die Kraft des Wassers Steine zu Sand zermahlen werden".

Die Lage an der Werra ließ Mihla im 15. und 16. Jahrhundert zu einem wichtigen Umschlagplatz des Thüringischen Waidhandels werden. Der Ort spielte lange Zeit eine wichtige Rolle als Umschlagplatz der Wasserschifffahrt und der Flößerei.

Häufig wechselnde feudale Herrschaften sowie die Wirkungen der Kriege, besonders der 30jährige Krieg 1618 bis 1648, trafen Mihla hart. Trotzdem blieb der Ort einwohnerstark und schaffte im 18. Jahrhundert wieder einen Aufstieg, welcher vor allem mit der Schifffahrt auf der Werra zusammen hing. Vor allem Getreide und Waid aus der Gegend um Mühlhausen und Langensalza wurden in Mihla am Mühlgraben („Hölzerkopfhaus") verschifft, der Ort besaß Stapelrechte und trat zeitweise in Konkurrenz zum bedeutenden Werrahafen in Wanfried. Aus dieser Zeit haben sich zahlreiche sehenswerte Fachwerkhäuser erhalten. Neben der Landwirtschaft und der Flößerei spielte in den Werraorten auch die Fischerei eine wichtige Rolle. (aus Ortschronik Mihla)

Seit Jahrhunderten diente die Wasserkraft der Werra und ihrer Nebenflüsse auch zum Antrieb von Mühlen. Man nutzte das Energiepotential der Fließgewässer. In Mihla wurde eine unterschlächtige Wassermühle betrieben (erste Erwähnung um 1559) Das Wassertriebwerk bestand aus einer Mahl- und Schneidemühle. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mühlenanlage in ein Drehstrom-Wasserkraftwerk umgerüstet. Zu dieser Zeit gab es noch etwa 200 Floßtransporte pro Jahr. Das Kraftwerk Mihla hatte jahrzehntelang eine immense Bedeutung für die  Stromerzeugung in Westthüringen. 1970 musste es stillgelegt werden.

Im Juli 2006 wurde nach 10-monatiger Bauzeit das neue Laufwasserkraftwerk eingeweiht. Über 40 Jahre nach der Stilllegung des Wasserkraftwerkes am alten Standort der bereits 1248 erstmalig erwähnten Werramühle erzeugen nun direkt am Wehrbauwerk wieder zwei doppelt regulierte Kaplan-Rohrturbinen mit Synchrongenerationen pro Jahr etwa 4 Millionen kWh umweltfreundlichen Strom für Thüringen. Das hochmoderne Werk mit seiner sanierten Wehranlage bildet eine attraktive Sehenswürdigkeit im Werratal. (aus „Das Wasserkraftwerk Mihla an der Werra" von Siegmar Neuhaus)

Wasserkraftwerk in Mihla

Das Wasserkraftwerk in Mihla

 

Das kleine Dörfchen Ebenshausen besticht durch seine direkte Lage an der Werra abseits vom großen Verkehr. Direkt am Werraufer liegen auch der Naturcampingplatz der Gemeinde mit Bootsanlegestelle und der herrlich angelegte Park mit seinem uralten Baumbestand, ebenfalls mit einer Bootsanlegestelle.

Der Ebenshäuser Steg über der Werra verband über 100 Jahre lang die beiden Gemeinden Ebenshausen und Mihla. Er wurde jedes Jahr im Frühjahr zur Saat neu aufgebaut und im Herbst nach dem Ziehen der letzten Furche wieder abgebaut, so dass ihm das Tauhochwasser der Werra im Frühling nichts anhaben konnte. 1976 nun wurde der Steg zum letzten Mal demontiert und erst 1997 durch die heutige, modernere Variante ersetzt. Über diese Hängebrücke verläuft auch der überregionale Werratal-Radweg, der direkt durch Ebenshausen und weiter nach Frankenroda führt.

Die Hängebrücke in Ebenshausen

 

Frankenroda liegt von Wald- und Wiesenhängen umgeben im Landschaftsschutzgebiet des Werratals. Der Werratal-radweg führt direkt an der Uferpromenade entlang, wo Bänke und ein Café einladen, die romantische Lage zu genießen. Zahlreiche Wanderwege mit einmaligen Aussichtspunkten laden zu erholsamen Spaziergängen durch die nahe gelegenen Buchenwälder ein. Das Naturschutzgebiet (Totalreservat) ist ein Ort der Ruhe, entlang der Werra verzaubern schroffe Kalkfelsen die Landschaft. Vom „Türmchen" ist es möglich, auf den gesamten Ort zu schauen. Hier kann man seine Seele baumeln lassen und Kraft für den stressigen Alltag tanken.

 

 

Blick auf Frankenroda

 Blick auf Frankenroda

 

In der Region Hainich - Werratal ist der Verlauf des Flusses zwischen Creuzburg und Treffurt landschaftlich ausgesprochen reizvoll. Es heißt, dass dieser Abschnitt des Werratals von Creuzburg über Buchenau, Mihla, Ebenshausen bis Frankenroda zu den schönsten Abschnitten des Werratals überhaupt gehört.

Die steilen Muschelkalkfelsen am Prallhang der Werra-Schleife etwa 500 m von der Probstei Zella bei Frankenroda entfernt haben auch eine eigene „Geschichte" - im wahrsten Sinne des Wortes. Vor dieser Kulisse soll der Theologe Thomas Müntzer im Jahr 1525 die Bauern zum Aufstand aufgerufen haben. Für seinen Auftritt wählte er angeblich die Felsnase am Steilufer direkt am Werratal-Radweg, die seither den Namen „Bauernkanzel" trägt. Eine Tafel im Fels erinnert daran. Das Werratal zwischen Falken und Frankenroda ist der einzige Abschnitt der Werra, der nicht von einer öffentlichen Straße durchzogen ist. Die Naturhänge zwischen Creuzburg, Buchenau und Frankenroda bieten einer Reihe vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten letzte Lebensmöglichkeiten. Der unverbaute Fluss ist darüber hinaus ein El Dorado für viele Lurche und Wasservögel.

Mehr als 40 Jahre war die Werra zwischen der Probsteizella und dem Werrastädchen Wanfried in Hessen wegen der innerdeutschen Grenze für Paddler und Ruderer gesperrt. Heute ist die gesamte Werra wieder ein beliebtes Gewässer für Wasserwanderer und Touristen.