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Gedenktafel im Kalkgrund wurde zerstört und entwendet

Die Gedenktafel mit den Namen der Toten und der darunter angebrachten Erinnerung der britischen Veteranenverbände vor der Zerstörung (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Die Gedenktafel mit den Namen der Toten und der darunter angebrachten Erinnerung der britischen Veteranenverbände vor der Zerstörung

Nationalparkranger brachten die Meldung mit, die Gedenktafel im Kalkgrund im Hainich, die an den Tod von acht australischen, Kanadischen und Englischen Fliegersoldaten am 31 März 1944 erinnert, die dort mit ihrem Lancaster-Bomber abgeschossen wurden und in der Hainicherde ihre Ruhestätte fanden, ist vor einigen Tagen bereits zum zweiten Mal zerstört und entwendet worden.

Nationalparkverwaltung sowie diejenigen, die seit Jahren die Erinnerung an das Geschehen während des II. Weltkrieges wach halten, Luftkriegsforscher, Heimathistoriker, aber auch die Angehörigen der Veteranenverbände und Vertreter aus den Gemeinden, fühlen sich sehr betroffen. Dort ruhen sechs junge Menschen, die einen furchtbaren Tod starben und nun endlich eine Stätte der Erinnerungen auch für ihre Angehörigen gefunden haben! Aus Sicht der britischen Regierung ist dieser Platz im Kalkgrund auch eine Kriegsgräberstätte, denn von der Besatzung konnten nur zwei Mitglieder geborgen, identifiziert und auf einem Soldatenfriedhof beigesetzt werden.

Im Jahre 2014 legte der australische Militärattachés an dieser Stelle einen Kranz seiner Regierung nieder.

Anschließend bedankte sich im Rathaus Mihla Oberst Paddon bei Luftkriegsforscher Eberhard Hälbig und Bürgermeister Lämmerhirt für die bisherigen Aktivitäten.

Er überreichte ihnen als Zeichen der Anerkennung eine australische Militärmedaille. Die gleiche Medaille erhielten Herr Großmann von der Nationalparkverwaltung, der sich von Anfang an für das Denkmal im Bereich des Nationalparkes eingesetzt hatte, und Jan Schipper aus Holland, der für die Veteranenverbände arbeitet.

Auch Familienangehörige weilten bereits an dieser Stelle, so der Neffe eines australischen Fliegers, der nur um am Grab seines Verwandten stehen zu können die weite Reise von Australien nach Deutschland angetreten hatte. Er bedankte sich damals für die Arbeit der Deutschen in und um den Hainich, diese Geschehnisse auch als Mahnung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

An der Gedenkstätte weilte auch der US- Captain Robert W. Hagerty von den Luftstreitkräften, der die Arbeit von Eberhard Hälbigs seit einiger Zeit unterstützt und so die Toten ehren wollte.

Besonders unschön ist, dass sich für den 30. März dieses Jahres wiederum Angehörige der britischen Veteranenverbände angesagt haben. Daher kann nur begrüßt werden, wenn die Nationalparkverwaltung sofort reagiert hat und zunächst die Holztafel wieder neu anbringen wird. Die von den Veteranen gestiftete Glasscheine ist allerdings verloren.

Eberhard Hälbig, der an Ort und Stelle war, meinte, er kenne viele deutsche Soldatengräber in England, die von der Bevölkerung liebevoll gepflegt werden, ein Zeichen der Aussöhnung und des gegenseitigen Verständnisses. Respekt und Mahnung auf deutscher Seite ließen, so zeige es die Gedenktafel im Kalkgrund, sehr zu wünschen übrig.

Für die Gemeinde Mihla erklärte Bürgermeister Rainer Lämmerhirt, neue Gedanken, die in der Nationalparkverwaltung nun diskutiert würden, eine andere Form des Gedenkens im Kalkgrund zu errichten, so etwa in Form eines Gedenksteines, auch finanziell unterstützen zu wollen.

 

R. Lämmerhirt

Mihla, in Abstimmung mit Eberhard Hälbig, Eisenach