Blick auf Ebenshausen | zur StartseiteDie Creuzburg | zur StartseitePfingsturnier in Mihla | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteFahrradbrücke bei Ebenshausen | zur StartseiteWasserwandern auf der Werra | zur StartseiteWerrabrücke bei Creuzburg | zur StartseiteBlick auf Bischofroda | zur Startseite

Ein kleiner Schritt für die Landesregierung, aber mit großen Auswirkungen auf den Ort Berka vor dem Hainich und die Umgebung!!!

Ein kleiner Schritt für die Landesregierung, aber mit großen Auswirkungen auf den Ort Berka vor dem Hainich und die Umgebung!!! (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Ein kleiner Schritt für die Landesregierung, aber mit großen Auswirkungen auf den Ort Berka vor dem Hainich und die Umgebung!!!

Stoppt die Umstufung von Landstraßen –

Wir brauchen diese Straße!!!

 

Die Umstufung der Landestraße L2114 zwischen Berka vor dem Hainich und Eisenach/Ortsteil Berteroda ist für die Bürger der Gemeinde immer noch ein sehr ernst zunehmendes Thema.Es bedeutet für die Bürger der Gemeinde eine massive Verschlechterung der Lebensbedingungen. Die Landesstraße soll zur Gemeindestraße und in Baulast der Gemeinde umgestuft werden. Dadurch würden für die Gemeinde verschiedene neue Aufgaben und Probleme entstehen. Tätigkeiten, wie Mäharbeiten der Straßenränder und Gräben, Gewährleisten eines Winterdienstes und entstehende Instandhaltungsarbeiten  kommen auf die Gemeinde zu. Für diese Tätigkeiten ist unsere Gemeinde nicht ausgerüstet. Diese zusätzlichen Tätigkeiten können durch unseren Gemeindearbeiter nicht bewältigt werden. Auf Grund dessen wird eine Sperrung der Straße zwischen Berka vor dem Hainich und Eisenach/Ortsteil Berteroda nicht ausgeschlossen.

Müsste unsere Gemeinde aus Kostengründen die Straße sperren, würde dies für die Bürger unseres Ortes, sowie die Bürger der Nachbargemeinden Bischofroda und Lauterbach erhebliche Auswirkungen haben. Die daraus entstehenden Probleme werden vom Freistaat Thüringen gar nicht beachtet, sondern nur zur Kenntnis genommen. So antwortet Frau Ministerin Birgit Keller (Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft) in einem Brief vom 06. Mai 2015 dem Schreiben von Landrat Herrn Reinhard Krebs (Wartburgkreis) wie folgt:

„… Die L 2114 verbindet die Gemeinden Berka v. d. Hainich, Bischafroda und Lauterbach (insgesamt über 2.100 Einwohner) nach Süden mit der Region Eisenach und der Bundesautobahn A 4. Die Straße wird weder von einem überregionalen Verkehr genutzt noch ist sie dazu bestimmt, einem solchen zu dienen. …“

Diese Aussage der Ministerin Keller können wir nicht nachvollziehen. Eine Veränderung der Straßensituation bedeutet eine massive Einschränkung der Bürger in Beziehung auf öffentliche Verkehrsmittel und Autoverbindungen direkt nach Eisenach. Täglich fahren Busse von Eisenach nach Mühlhausen über die Dörfer.

Der Schülerbusverkehr von Ütteroda, Neukirchen und Berteroda zur Grundschule nach Berka vor dem Hainich erfolgt ebenfalls über die L 2114. Busse aus Heyerode und Frankenroda fahren an Werktagen die Schüler der Gemeinden in die Gymnasien und weiterbildenden Schulen in Eisenach.

 

Der gesamte Bus- und Fahrzeugverkehr müsste bei einer Sperrung der Straße einen Umweg über Mihla in Richtung Eisenach in Kauf nehmen, welches ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in Mihla bedeutet. Viele Bürger müssten zum Erreichen Ihrer Arbeitsstätte einen täglichen Umweg über Mihla fahren. Das bedeutet nicht nur einen längeren Fahrweg, sondern auch weitere Kosten für die Bürger.

 

Als Bürger unseres Ortes stellen wir uns auch die Frage: Was geschieht im Notfall? Nachdem die einzige Zufahrt zum Ort über Mihla erfolgt, müssen auch Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei diesen Weg nehmen. Wird durch den Umweg über Mihla das fristgerechte Eintreffen des Rettungsdienstes im Notfall gewährleistet?

Dieses wichtige Thema sprachen wir auch in einem Schreiben vom 29.04.2015 an Herrn Ministerpräsidenten Bodo Ramelow an. Dieser verwies in seiner Antwort auf den Zuständigkeitsbereich des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft. Er bat um Verständnis, dass die Bearbeitung unseres Anliegens eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird. Bis zum heutigen Datum haben wir noch keine Antwort vom Freistaat Thüringen dazu erhalten.

 

Ein weiter großer Punkt ist die direkte Zufahrt von der Autobahn bzw. aus Richtung Eisenach zum Nationalpark Hainich nach Berka. Diese wäre mit der Sperrung nicht mehr gegeben. Wir glauben nicht, dass Besucher den Weg über Mihla nach Berka in Kauf nehmen. Viele werden zum näheren Harsberg ausweichen.

Nicht nur an Wochenenden ist der „Wanderparkplatz Mallinde“ ein Anlaufpunkt für viele Besucher des Nationalparks. Bis zu 50 Fahrzeuge, meist mit Urlaubern, besuchen an Wochenenden den Nationalpark nahe Berka. Auch wird Berka gerne als Startpunkt zur Wanderung an den Aussichtsturm auf dem Kindel genommen.

Die einfache Fahrt zum Entspannen könnte in naher Zukunft wegfallen.

 

Die Thüringer Landesregierung sieht eine gesonderte Förderung der ländlichen Regionen für unabdingbar.

 

Der ländliche Raum gehört mit seiner vielfältigen Kulturlandschaft, seiner reichen Naturausstattung und nicht zuletzt seinen engagierten heimatverbundenen Bürgern zu den „Juwelen“ des Freistaat Thüringens. Wirtschaftsentwicklung, Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen, medizinische Betreuung, Bildung und Kultur, Mobilität und öffentlicher Nahverkehr der ländlichen Gemeinden stellen wesentliche Handlungsfelder der Thüringer Landesregierung dar.

 

Diese Herausforderung steht nach unserer Meinung im Widerspruch zu der geplanten Abstufung und unseren berechtigtem Bedenken.

 

Wir haben uns einmal in Berka vor dem Hainich umgehört und Anwohner und Gewerbetreibende gefragt:

Was halten Sie von der Umstufung der Landesstraße L 2114 mit einer eventuellen Sperrung und welche Nachteile bringtdiese für Sie?

 

Marcel Brückmann, 36 Jahre, Inhaber einer KFZ-Werkstatt in Berka v.d.H.:

Für mich ist eine zügige Verkehrsanbindung notwendig. Lieferungen und die Verkehrsanbindung der Kunden aus Richtung Eisenach würden wegfallen. Mit der längeren Fahrstrecke meiner Zulieferer ändern sich die Preise, welche der Kunde im Endeffekt zahlen muss. Mein Kundenstamm würde sich definitiv verringern, da die Anfahrtszeiten für die arbeitende Bevölkerung zu lang sind. Außerdem rechne ich mit einer Änderung meiner Öffnungszeiten, da auch meine Kundschaft mehr Zeit benötigt, durch die längeren Anfahrtswege in meine Werkstatt.

 

Ramona Tanner, 48 Jahre, Gastronomie & Inhaberin der Gaststätte zum Störacker:

In meinen Augen ist die Abstufung der Landstraße ein politisches Exempel, das an Gemeinden statuiert werden soll, die nicht den Aufforderungen des Landes gerecht werden wollen.

Für mich würden die Wegstrecken zum Einkaufen für meine Gaststätte und die der Lieferanten deutlichst verlängert, sodass auch in Zukunft, sofern kleine Gaststätten noch überleben können, die Preise steigen werden.

 

Norman Langguth,23 Jahre, Karosseriemechaniker in einem

Autohaus in Eisenach:

Mit der Sperrung der Straße fällt meine direkte Fahrtstrecke zur Arbeit weg. Ich müsste täglich 30 Minuten früher los fahren, um die Fahrtstrecke nach Eisenach über Mihla zu bewältigen. Durch die längere Strecke zur Arbeit kommen auf mich privat mehr Kosten zu, welche mir an anderer Stelle zum Leben fehlen.

Als Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Berka vor dem Hainich mache ich mir Gedanken über die Einhaltung der Rettungszeiten. In unserem Ort gibt es viele ältere Menschen, welche öfters medizinische Hilfe benötigen. Ich stelle mir daher die Frage, ob die Zeiten für Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei noch gewährleistet wären.

Des Weiteren wäre bei einem Unfall zwischen Mihla und Neukirchen die Ausweichstrecke über Berka nach Eisenach nicht mehr gegeben. Viele Berufstätige würden zu spät an ihrer Arbeitsstätte ankommen.

 

Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft Hainich-Werratal Karola Hunstock:

Geht man rein nach dem Thüringer Straßengesetz, ist die geplante Abstufung der L2114 zwischen Neukirchen und Berka v.d.H. durchaus gerechtfertigt. Allerdings hat man sich in Erfurt nicht die Mühe gemacht einmal die Bedeutung dieser Straße zu beleuchten. Sie verbindet die Dörfer Mihla, Lauterbach, Bischofroda und Berka v.d.H. mit Eisenach. Der gesamte ÖPNV einschließlich der Schulbusse liegt auf dieser Verbindung. Wie sollen die Busse, der Rettungsdienst, Post und natürlich auch alle Bürger fahren, wenn Berka v.d.H. zur Sackgasse wird. Das ist ein Unding. Die Antwort des zuständigen Ministeriums aus Erfurt, es seien ja „nur 2100 Einwohner betroffen“ ist blanker Hohn. Längst entwickelt sich die Region auch zum Erholungs- und Tourismusgebiet. Der Freistaat hat 1997 seinen einzigen Nationalpark im Hainich ausgewiesen und festgelegt, dass die umliegenden Ortschaften daraus eine Wertschöpfung erhalten sollen. Nachdem nun 20 Jahre Arbeit und viel öffentliches und privates Geld investiert wurden, schneidet man mit dieser Abstufung der Straße den westlichen Bereich des Nationalparks vom Straßennetz ab! Das wirft die Entwicklung unserer Region um 20 Jahre zurück! Sieht so die überall propagierte Förderung des ländlichen Raumes aus? Gemeinsam mit dem Wartburgkreis müssen und werden wir alles unternehmen, um diese sinnlose Abstufung zu verhindern. Wir können dabei jede Unterstützung gebrauchen!

 

Dieter Ziegenhardt, 59 Jahre, Elektromonteur in Eisenach:

In meinen Augen kann unsere Gemeinde die anfallenden Arbeiten nicht tragen. Wie soll ein Gemeindearbeiter mit einem Multicar diese zusätzlichen Aufgaben bewältigen?

Durch die eventuelle Sperrung würde sich mein Weg zur Arbeit verdoppeln. Kosten und ein erhöhter Zeitaufwand kommen somit

auf mich zu. Den Kraftverkehr Eisenach kann ich ebenfalls verstehen, im Winter bei nicht geräumten Straßen, den Weg über Berka

aus Sicherheitsgründen nicht zu befahren.

 

Silvia Deubner & Erik Eckardt

Berka vor dem Hainich, Juli 2015