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Trockenheit im Nationalpark Hainich: kein Problem!

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Heimischer Laubwald an jährliche Schwankungen der Regenmenge gut angepasst

 

Das Motto der deutschen Nationalparks, „Natur Natur sein lassen“, gilt im Nationalpark Hainich auch in trockenen Sommern wie in diesem Jahr. So werden keine Ranger mit dem Wasserschlauch oder Gießkannen im Wald zu finden sein. Ohnehin ist der Laubwald, im Gegensatz beispielsweise zu Fichtenwäldern, mit verschiedenen Strategien gut an Wetterkapriolen angepasst: Die Wurzeln älterer Buchen reichen tief in der Erde, wo Austrocknung kaum ein Thema ist. Ebenso kann die Verdunstung des knappen Wassers über die Blätter drastisch eingeschränkt werden. Jüngere Bäume können früher ihr Laub abwerfen, um die Verdunstung zu stoppen und ein Austrocknen zu vermeiden. Im Hainich kommt die gute Wasserspeicherfähigkeit der Böden hinzu.

 

„Der Mensch beschränkt sich im Nationalpark auf das Beobachten. Wirtschaftliche Erwägungen spielen hier keine Rolle. So erhalten wir wichtige Informationen darüber, wie unser Wald auf Wetter und Klima reagiert. Im Ergebnis stellen wir fest, dass unsere heimischen Laubwälder gut an das hiesige Wetter mit seinen teils großen Schwankungen bei Temperatur und Regenmenge im Jahresvergleich angepasst sind“, stellt Nationalparkleiter Manfred Großmann fest.

 

Dass es sich dieses Jahr – vielleicht entgegen dem Gefühl - um kein außergewöhnliches Trockenjahr handelt, wird deutlich beim Vergleich des 30-jährigen Monatsmittels der Niederschlagssummen des Deutschen Wetterdienstes mit den diesjährigen Werten der Wetterstation Weberstedt. Die Niederschlagssumme für das erste Halbjahr 2018 lag bei 273 mm, was fast exakt dem 30-jährigen Mittel mit 279 mm entspricht. Trockener waren dagegen der Juni und Juli, die jeweils nur die Hälfte der Niederschlagsmenge des langjährigen Mittels brachten (32 bzw. 28 mm gegenüber 64 bzw. 48 mm). Interessant ist auch ein Vergleich mit dem vergangenen, stark verregneten Jahr: Dort fielen im Juni und Juli zusammen 281 mm, das 2,5-fache des langjährigen Schnittes und gar das 4,5-fache dieses Jahres. „Diese jährlichen Schwankungen sind kein Problem für den Wald im Nationalpark. Es scheint jedoch einen Trend hin zu trockeneren und heißeren Sommern zu geben. Wenn es aufgrund dieses Klimawandels zu jährlich wiederkehrenden Extremsommern käme, könnten sich sehr langfristig auch Veränderungen im Buchenwald einstellen“, so die Einschätzung von Manfred Großmann.

 

Manfred Großmann

Nationalparkleiter