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Beschwingte Heiterkeit - die Creuzburg im Frühlingsrausch

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Die Creuzburg kann die neue Freiheit kaum fassen. Nach 850 Jahren der Entschluss, selbst aktiv zu werden. Noch immer steht sie Kopf und weiß vor Übermut noch gar nicht so recht, was sie als erstes unternehmen soll. Sollte sie gleich in die Ferne schweifen oder doch lieber vor Ort auf Entdeckungstour gehen?

Zum Glück musste sie darüber nicht weiter grübeln. Denn das Werkeln und Rumoren im 1. Stock des alten Wohnturmes machte sie neugierig. Was geschah dort? Da sollte sie schon gleich einmal nachsehen.

Was für ein strahlender Anblick. Was für ein Schmuckstück stellt sich da zur Schau.

Nach über 50 Jahren ist ein Rokoko-Ofen zurückgekehrt. Das paßte ja genau zur momentanen Gefühlswelt unserer Burg. Beschwingte Heiterkeit, verspielte Eleganz, heitere Leichtfüßigkeit, feinsinnig und Rückzug ins Private…. das Lebensgefühl der Herrschenden dieser Epoche zwischen ca. 1720-1780.

Sogleich sieht die Burg auch schon Madame de Pompadour in blauer Seide mit rosa Schleifchen auf ihrem geschwungenen Sofa gegenüber vom Rokoko Ofen liegen.

 

Doch was taten die Creuzburger zu dieser Zeit?

Die einen zogen als „Salzmänner„ zu ihrer heißen Arbeit in das Salzwerk Wilhelmsglücksbrunn und danach auf ihre Wiesen und Äcker. Andere versuchten sich in der Zucht von Seidenraupen und fütterten sie mit dem Laub von Maulbeerbäumen, andere lümmelten an der Werra und sammelten von den ankommenden Schiffen Zölle ein. Dabei rauchten sie gerne, so das auch eine Tabakfabrik errichtet wurde. Aber ganz so leicht, wie sich das liest, war es wohl nicht.

Die Pompadour lag auf ihrem Sofa und in Creuzburg loderten die Flammen. Das Ackerbauernstädtchen stand vor dem Ruin. 10 Jahre später zeichnete Goethe die ausgebrannte Nikolaikirche und war tief erschüttert von der Armut in Creuzburg.

Was für Gegensätze. Da hat sich also auch der beschwingte Tanz der vernichtenden Feuerflammen im Ofenschmuck verewigt.

 

Die Creuzburg ist beruhigt. Das Rokoko-Ofenstück hatte nie gebrannt und würde es auch nicht tun. Wo hatte der Ofen zuerst gestanden? Wer hatte ihn sich bestellt? Die Creuzburg weiß es nicht mehr. Sie ist im Frühlingsrausch und fest davon überzeugt, das kann nur der Ofen der Madame de Pompadour sein. Sie hat ihn dort aufstellen lassen, wo er auch heute steht. Nur ihr geschwungenes Sofa und und zwei Rokoko-Öfen standen im Raum. Madame liebte die Schlichtheit im alten romanischen Turmbau. Nur so konnten ihre vielen rosa Schleifen und blau-seidenen Kleider richtig zur Geltung kommen. Später will die Creuzburg die Pompadour von 1758 mal in der alten Pinakothek in München besuchen. Aber jetzt ist sie erstmal – im Frühlingsrausch.

 

Lassen wir die Creuzburg bei ihrer Überzeugung. Weiteres über den Neuankömmling auf der Creuzburg finden sie in der TA vom 6. März 2018 unter dem Titel: Eine richtige Detektivgeschichte.

Die Infos über das Tun der Creuzburger zur Rokokozeit hat sich die Burg aus der Festschrift zur 775 Jahrfeier geholt. Bei ihrem Alter ist die ein oder andere Erinnerungslücke schon zu verzeihen.

 

Herzliche Grüße und bis bald ihr Burg-und Heimatverein Creuzburg e.V.