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Die Jagd auf den Holzwurm begann

Die Jagd auf den Holzwurm begann (Bild vergrößern)
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Begasung in Hallunger Kirche macht den Schädlingen den Garaus

 

Hallungen (rüd)

Immer wieder waren die Spänehäubchen sichtbar in der Kirche und die Tierchen selbst versteckten sich auch nicht mehr, zeigte Pfarrer Rüdiger Stephan das Problem in der Hallunger Kirche auf. Ein Sachverständiger stellte in seinem Monitoring fest - der Befall ist akut. In Abstimmung mit dem Kirchenkreis wurden nun Angebote zur Schädlingsbekämpfung eingeholt. Die Firma 'GROLI Schädlingsbekämpfung GmbH Dresden', die einzige Firma dieser Art inden neuen Bundesländern, erhielt schließlich den Zuschlag . Deutschlandweit ist die Fachfirma unterwegs und rückt den Schädlingen in Wohngebäuden, Kirchen, Museen, Bibliotheken und Lagerhallen zu Leibe. Allein 50 bis 60 Kirchen sind da pro Jahr dabei. Das dabei verwendete Gas ist sogar in Fahrzeugen, Containern, Schiffen und Flugzeugen einsetzbar. Sulfuryldifluorid (VIKANE) wird seit seinem ersten Verkauf in den USA im Jahre 1961 zur Begasung von Gebäuden eingesetzt. Es hat sich seit vielen Jahren auch in Europa bei der Vernichtung von holzzerstörenden Insekten bewährt. Das Gas, das nach seiner Anwendung und Belüftung schnell rückstandslos zerfällt, bietet im Gegensatz zu anderen Mitteln noch mehrere Vorteile, ist nicht korrosiv, geruchslos, nicht brennbar, farblos und nicht Hydrolyse empfindlich. Natürlich hat das auch seinen Preis, doch der wirksamen Bekämpfung wegen entschloss sich die Hallunger Kirchgemeinde nun zur Umsetzung, zumal der Kirchenkreis zwei Drittel der Gesamtkosten (14.000 €) übernahm. Gern nahmen auch andere Kirchgemeinden und Privatleute das Angebot an, eigene befallene Gegenstände mit zu behandeln. Da wurden Orgelpfeifen aus Oppershausen, ein Kruzifix aus Flarchheim, eine Butte, Schränke, Kommoden und eine Truhe gebracht, die im abgedichteten Kirchenschiff begast werden. Die GROLI-Mitarbeiter Franz Böttger (Begasungsleiter) und Marco Müller waren am Montag erst einmal mit der luftdichten Abdichtung der Kirche mit gasdichter Folie beschäftigt. Da es hier nur die Fenster und Türen und eine Luke nach oben betraf, war der sonst hohe Vorbereitungsaufwand überschaubar. Am Abend wurde das Gas dann über Schlauchleitungen von Behältern außerhalb in die Kirche eingelassen .Es verbleibt dort 72 Stunden und entfaltet während der relativ kurzen Einwirkzeit und rechnergesteuerter Konzentration bei einer besonders guten Durchdringung seine volle Wirkung. Bei holzzerstörenden Insekten erfolgt in den Stadien Larve, Puppe und Vollinsekt eine vollständige 100% Abtötung. Aufgrund seiner Eigenschaften kann das Gas auch schadenfrei mit Gegenständen, wie Holz, Papier, Leder, Textilien, Gummi, Fotografien, Tapeten und Gemälden in Kontakt gebracht werden, es bildet keine giftigen Oberflächenrückstände und ist absolut rückstandsfrei. Dennoch waren die Absperrungen an der Kirche während der Begasung streng einzuhalten. Schließlich handelt es sich hier nicht um Lachgas, formulierte Rüdiger Stephan warnend. Am Ende der Aktion betreten auch die GROLI-Mitarbeiter die Kirche zur Belüftung nur unter Atemschutzgeräten. Die aufgestellten Prüfkörper werden entnommen, zur Auswertung geschickt und nach Abbau aller Gerätschaften und Schlauchverbindungen ist das gefahrlose Betreten der begasten Räume bereits wenige Stunden nach der Lüftung möglich. Das wird dann voraussichtlich schon am Donnerstag der Fall sein, wenn auch die kleinen Plagegeister ihr Leben ausgehaucht haben.