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Emmerlich zieht Massen an

Emmerlich zieht Massen an (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Emmerlich zieht Massen an

Der Entertainer Gunther Emmerlich begeisterte mit Liedern und Texten in Berkaer Rokokokirche Berka/Hainich (rüd).

Natürlich war es das überwiegend reifere Publikum, das den berühmten Kammersänger und Entertainer aus vielen früheren Fernsehsendungen kennt und ihn jetzt auch mal wieder live erleben wollte. Und diejenigen, die seinen Charme und Humor besonders mögen, kamen am Samstagabend in der proppevollen Kirche voll auf ihre Kosten. So viele wollten Gunther Emmerlich sehen und erleben, dass pausenlos Stühle herangeschleppt wurden, nachdem sich schnell die Bankreihen und Emporen gefüllt hatten. Schon zum zweiten mal sei er hier, sagte der 70jährige Opernstar, der derzeit in Bad Hersfeld auf der Festspielbühne steht. Und dass er sich in der schön sanierten Kirche wohlfühlte, merkte man ihm an, der von einem Stimmungswechsel von der Festspielbühne hierher nichts wissen wollte und sich auf den Abend heute gefreut hatte.

Mit 'Lobe den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat', führte Pastorin Christine Vogt in den festlichen Abend ein und wagte einen kurzen Rückblick in die letzten 25 Jahre des deutsch-deutschen Sanierungsprojektes ihrer Kirche , für das sich seinerzeit schon Dr. Ulrich Gallenkamp aus Lüdenscheid engagiert hatte, der am Samstag natürlich auch zu den Gästen zählte. Er war es auch, der Gunther Emmerlich schon zum ersten Benefizkonzert bewegt hatte. Diesmal sang der Künstler nicht nur, er las vielmehr aus seinem noch nicht veröffentlichten Buch, in dem er viele Anekdoten aus seinem Leben zusammengetragen hat. Bei der Ausgestaltung des literarisch -musikalischen Konzertes  unterstützte ihn der Dresdener Konzertgittarist Frank Fröhlich. 'Während Emmerlich nur ein Name ist, ist Fröhlich schon ein verpflichtender Name', stellte der Entertainer seinen musikalischen Partner vor. Und dann begann er mit seinem humorvollen Leseprogramm, mit seinem 'Lied vom Humor', 'Noah und dem Weinberg' und 'Nüchtern betrachtet'. 'Wer auf der großen Bühne steht, möchte nicht übersehen werden', war dann auch ein Fazit aus dem eigenen Erleben. 'Im tiefen Keller', selbst mit der Gitarre sich begleitend, war natürlich das, was seine Fans hören wollten und auch der folgende Trinkspruch gehörte unbedingt dazu. Der wundervollen Geschichte 'Woanders ist es anders' mit Bezug auf seine Wandergruppe im Thüringer Wald und einen Sommernachtstraum, den man auch erleben kann, lauschten die Gäste still und gespannt, bis der Autor wieder einen Gag parat hatte, der die Lacher herausforderte. Manche der Zuhörer dürften am Samstag so viel gelacht und geschmunzelt haben, wie vielleicht lange nicht mehr. Aber auch das Liedprogramm, das Frank Fröhlich zwischen den Lesungen zelebrierte, war ebenso hochklassig wie Emmerlichs Programm. Tolle Schüttelreime übers Alter ('Wenn Männer sich auf Weiber legen, dann tun sie es der Leiber wegen') oder über Schriftsteller wie Heine und Körner verzückten das Publikum genauso wie die Rituale aus dem eigenen Erleben des Gunther Emmerlich, etwa beim Rauchen oder Essen. Fast schon unglaublich mutete da die Geschichte mit dem Verlangen eines Butterbrötchens mit einer Prise Salz in einem großen Hotel an, die zugleich die gesellschaftliche Borniertheit skizzierte.

'Mein Rad', die Geschichte, die noch lustig mit dem Freibadbesuch begann, endete schließlich als eher traurige Familiengeschichte mit dem Ableben seiner Mutter. Aber auch das gehört ganz einfach dazu zum Inhalt des Buches. Und die wieder einfühlsam gespielte Melodie von Frank Fröhlich mit der Gitarre passte genau hierhin.

Natürlich nahm Gunther Emmerlich danach auch wieder den humoristischen Faden auf und begeisterte mit seiner Vielseitigkeit weiterhin das  Publikum. Da spielten die beiden Solisten gegen Ende des gut eineinhalbstündigen Programms gemeinsam Gitarre, während nach Frank Fröhlichs grandiosem Gitarrensolo ein Beifallssturm durch die Kirche brauste. Und ohne Zugabe ging das fantastische Benefizkonzert schon gar nicht . Dreimal setzten die beiden Künstler mit spitzer Zunge und Instrument an , ehe das Publikum sie mit stehenden Ovationen entließ. Auch noch lange nach dem Konzert ließ sich der vielseitige Entertainer ins Gespräch verwickeln und versprach, in zwei Jahren wieder hierher zu kommen. Man merkte den Künstlern an, wie gut es ihnen am heutigen Abend mit einem tollen Publikum gefallen hatte, dass dabei auch noch 1400 Euro als Kollekte für die weitere Sanierung zusammenkamen, ist in jedem Fall auch der Erwähnung wert.